Von Unkraut und Kräutern – Die Wildkräutersuppe

Zum (kulinarischen) Auftakt der Saison  wollten wir uns etwas Besonderes überlegen. Etwas, dass unsere Gaumen nach Art der hochmittelalterlichen Küche verwöhnt.

Auch wenn die Infrastruktur im späten 13. Jahrhundert bereits sehr weit ausgebaut war – so gab es im 13. Jahrhundert u.a. schon Fischer-, Bäcker-, Müller- und Schlachterzünfte – blieb man doch abhängig von dem was die Jahreszeiten und der eigene Geldbeutel hergaben. Südfrüchte im tiefsten Winter waren genauso undenkbar wie der tägliche Fleischgenuss oder ein exzessiver Gebrauch von exotischen Gewürzen.

Deswegen haben wir uns auf die Suche nach Rezepten gemacht, die auch wir ganz leicht mit saisonalen und regionalen Produkten umsetzen können, möglichst ohne Zutaten aus modernen Ressourcen besorgen zu müssen.

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Bei unserer Recherche sind wir dabei auf eine Wildkräutersuppe gestoßen, die tatsächlich zum Großteil aus heimischem „Unkraut“ hergestellt wird: Giersch, Brennnesseln, Löwenzahn, Sauerampfer und Kerbel. Verfeinert wird das ganze dann noch mit Zwiebeln, Sahne und Salz und enthält eine Dinkeleinlage damit sie sättigend wird. Am Schluss wird das Ganze noch von einem Topping aus Gänseblümchenblüten gekrönt. Das Auge isst schließlich mit!

Die Kräuter konnten wir selber im Garten bzw. im ungejäteten Beet sammeln. Die anderen Zutaten kamen dann doch aus dem Supermarkt, wären allerdings auch für den Bürger im späten 13. Jahrhundert verfügbar gewesen.

Das Rezept an sich ist sehr einfach: Man schneidet sämtliche Kräuter klein, brät die Zwiebeln im Topf an, gibt dann Kräuter, Wasser und gegebenfalls Gewürze hinzu und lässt das ganze köcheln bis die Kräuter weich sind. Den Dinkel haben wir separat gekocht und am Schluss zusammen mit der Sahne zur Suppe hinzugefügt. Die Suppe ist sehr schmackhaft und braucht, abgesehen vom Salz, aufgrund der Kräuter keine weitere Würzung. Fertig.

Vor unserem Versuch war die Verunsicherung über Schmackhaftigkeit von Löwenzahn und Brennnesseln groß. Kann man diesen Gartenabfall wirklich essen?
Aber es hat allen gemundet und die Suppe ist einstimmig in unsere Rezeptsammlung aufgenommen worden.

Fazit: Die Suppe ist sehr leicht zuzubereiten, man braucht eigentlich kaum Kocherfahrung damit sie gelingt. Außerdem ist sie sehr günstig, da man den Großteil der Zutaten in Garten und Wald finden kann.
Wir haben jedoch festgestellt, dass man die Kräuter wirklich sehr klein schneiden muss, da sie beim Kochen nicht so weich werden wie man vermuten könnte. Wenn die Stücke zu groß sind, bleiben diese lange hart und sind nur schwer zu kauen.

Dauer (für ca. 10 Portionen)

Vorbereitungszeit: Für das Sammeln ca. 1 Stunde, für das Schneiden (mit 2. Personen) ca 1/2 Stunde

Kochzeit: ca 30 Minuten

Zutaten: Wildkräuter (Giersch, Brennnesseln, Löwenzahn, Sauerampfer, Kerbel), Zwiebeln, Sahne, Salz, Dinkel, Gänseblümchen

Rezept aus: „Das Buch von guter Speise“ von Jacob Blume