Unser Anspruch

Ziel unseres Hobbys ist es, eine möglichst genaue Rekonstruktion des Lebens in Deutschland im Raum Köln/Aachen in den Jahren 1290-1300 aufzubauen. Das heißt, dass unsere Kleidung und Sachkultur nach besten Wissen und Gewissen aufgrund von historischen Vorbildern und Funden angefertigt werden, und wir das Handwerk und andere Tätigkeiten, die wir vorführen, soweit möglich der historischen Vorlage nachempfinden.

Dies ist dabei kein Zwang oder eine Pflicht für uns, sondern der Spaß an der historischen Darstellung. Die an uns selbst gesetzten Ansprüche umzusetzen, zu entwickeln und zu verbessern ist das, was uns Freude bereitet.

Um unseren Anspruch in ein paar Beispielen zu verdeutlichen folgt hier eine Liste von Dingen, die wir umsetzen.

Kleidung

  • Alle Kleider werden nach historischen Vorbildern (Malerei, Funde, schriftliche Quellen) gefertigt. Dazu nutzen wir keine vorgefertigten Schnittmuster, sondern rekonstruieren die Schnitte nach Fundlage selbst.
  • (Über)Kleider bestehen grundsätzlich aus pflanzengefärbter Wolle in Leinwand- oder Köperbindung oder einer sonstigen belegbaren Bindungsart (kein Walkloden/Strickloden, kein Leinen für Oberbekleidung)
  • Unterkleidung besteht grundsätzlich aus ungefärbtem (gebleicht/ungebleicht) Leinen.
  • Alle Kleidungsstücke werden ausschließlich mit der Hand genäht. Als Garn wird lediglich Leinen-, Seiden-, oder Wollgarn verwendet. Polyester oder Baumwollgarn wird nicht verwendet.
  • Wir tragen grundsätzlich historische Unterkleidung, so wie Strümpfe. Das heißt für den Mann: Leibhemd, Bruche (Leinen) + Hosen (Wolle). Für die Frau: Leibhemd und Kniestrümpfe (Wolle). Hosen (auch Beinlinge genannt) werden an der Bruche festgenestelt, Kniestrümpfe werden durch einen Knieriemen (Garter) befestigt.
  • Gürtel, Schuhe, Beutel (oder andere Lederarbeiten) werden nach Fundlage angefertigt oder gekauft
  • Wir tragen immer eine Kopfbedeckung. Nicht nur war es für Frauen im Mittelalter äußerst ungewöhnlich, unbedeckte Haare zu tragen, es ist auch mehr als unpraktisch, wenn man z.B. am offenen Feuer arbeitet und nicht jeden Tag eine heiße Dusche zur Verfügung hat. 😉 Moderne Haaraccessoires wie Haargummis oder Spangen sind sowieso ein No-Go und werden höchstens verdeckt getragen. Einige Möglichkeiten dabei sind: Schleier, Wimpel, Rise, Haube oder Kopftuch. Für die Männer ist das tragen einer Kopfbedeckung optional (mehr dazu hier) Bundhaube, Hut oder eine Gugel sind möglich.
  • Tattoos und/oder Piercings werden stets verdeckt oder herausgenommen.
  • Bunt gefärbte Haare müssen komplett verdeckt werden.

Sachkultur/Alltagsgegenstände

  • Geschirr besteht aus Ton, Holz oder Glas
  • Geschirr, wie z.B. Schüsseln und Becher und Besteck werden nach Vorlage getöpfert, geschnitzt oder gedrechselt.
  • Moderne Gabeln und Messer sind ein absolutes No-Go!
  • Gabeln generell (auch die handgeschmiedeten mit 2 Zinken) sind ebenfalls ein No-Go.
  • Messer sind nicht aus Edelstahl, haben eine geschmiedete Klinge und sind nach Fundvorlagen gefertigt
  • Keine Pfrieme
  • Keine Plastikfolien im Zelt
  • Keine Steckstühle
  • Möbel oder Werkzeuge werden grundsätzlich nicht verschraubt oder verleimt (mit Ausnahme von Knochenleim zur Unterstützung beispielsweise einer Verzapfung)
  • Keine emaillierten Töpfe