Outfit of the day: Küchenmagd

Heute zeigen wir euch eine weitere Interpretation für eine einfache Arbeiterin bzw Küchenmagd.

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Ähnlich wie das bereits vorgeführte Kleid hat dieses ebenfalls Schlupfärmel, aus welchen man zum besseren Arbeiten einfach hinausschlüpfen kann und die Ärmel dann hinter dem Rücken verknotet oder in den Gürtel gesteckt werden. Auf diesen Bildern sieht man aber meist die angezogene Version, denn man schlüpfte wirklich nur aus den Ärmeln, wenn Gefahr bestand, das Oberkleid zu verschmutzen.

 

 

Der Stoff ist ein leicht gewalkter Wollköper, der mit Walnußschalen gefärbt wurde. Das Kleid hat nur eine einfache Öffnung für den Kopf, sodass er gerade durchpasst. Hier wird kein Führspan verwendet und auch keine Knöpfe am Ausschnitt. Dennoch muss man bei einem solchen Kleid unbedingt beachten, den Halsausschnitt nicht zu groß zu machen, denn das Unterkleid sollte nicht herausschauen.

 

 

Auch hat das Kleid keine Knöpfe am Ärmel. Da die Ärmel im späten 13. Jahrhundert aber am Unterarm recht eng geschnitten waren, gibt es einen kleinen Schlitz am Ärmelende, damit man diesen leichter umschlagen kann und sich so die Ärmel z.B. beim spülen nicht nass machen muss.

Kleidung arbeitender Frauen

Feldarbeiterinnen, 13. Jahrhundert

Bäckerin, Maastrichter Stundenbuch, Lüttich, frühes 14. Jahrhundert

Arbeiterin, Goslarer Evangeliar, ca 1240

Ormesby Psalter, England ca 1300

Magd am Straßburger Münster, ca 1300

weitere Abbildungen (wird laufend ergänzt)

 

 

Ärmel mit Schlitz

Hirte an der Mauritiusrotunde in Münster, Mitte 13. Jahrhundert

Macieowski Bibel, Frankreich, Mitte 13. Jahrundert

Als Kopfbedeckung gibt es mehrere Varianten wie die Kombination aus Leinenschleier und Rise, eine einfache Haube aus Leinen nach dem Schnitt der heiligen Brigitta und diese kombiniert mit einem Strohhut, der vor der Sonne schützt. Der Zuschnitt des Schleiers ist halbrund.

 

 

Kopfbedeckungen

Strohhut

Codex Manesse, frühtes 14. Jahrhundert

Macieowski Bibel, Frankreich, Mitte 13. Jahrundert

Canterbury Calendar, England, ca 1260

Haube

Macieowski Bibel, Frankreich, Mitte 13. Jahrundert

Haube der heiligen Brigitta, Skandivanien, 13. Jahrhundert

Magd am Straßburger Münster, ca 1300

Schleier

Mariendarstellung im Inneren der Mauritiusrotunde im Konstanzer Münster (mitte 13. Jhd.)

Amsbury Psalter, England ca 1240

Figur, Ende 13. Jahrhundert

Weitere Kopfbedeckungen

Der Gürtel ist ein naturfarbener Riemen aus Rindsleder ohne Beschläge, mit einfacher Schnalle und unverzierten Gürtelblechen.
Die Schuhe sind aus braunem Rindsleder, sind halbhoch und haben einen seitlichen Schnürverschluss. Dieser Schuhtyp ist wohl einer der am meisten verbreiteten Schuhmodelle.

Außerdem wird zu dem Kleid noch ein einfacher Lederbeutel aus Ziegenleder getragen, in dem man Kleinigkeiten verstauen kann. Für kühlere Tage, oder beim Arbeiten am Feuer können außerdem noch sogenannte Drei-Finger-Handschuhe getragen werden.

 

 

Accessoires

Beutel

  • Ausgrabungen in Schleswig, Mittelalterliche Lederfunde aus Schleswig – Futterale, Riemen, Taschen und andere Objekte, Christiane Schnack, Wacholtz Verlag, 1998

Was man hier nicht sieht ist ein einfaches Unterkleid, etwa wadenlang, aus Leinen und ein paar genähte Strümpfe aus Wolle.